Eine Woche in Tromsø: Ein Winterabenteuer in Nordnorwegen
Tromsø – die „Hauptstadt der Arktis“ – ist der perfekte Ort für ein unvergessliches Winterabenteuer. Eine Woche lang haben wir diese faszinierende Stadt erkundet, spektakuläre Landschaften erlebt und aufregende Aktivitäten unternommen. Von einer rasanten Hundeschlittenfahrt durch die verschneite Wildnis bis zur magischen Suche nach den Nordlichtern – jede Erfahrung war einzigartig.
Doch Tromsø hat noch mehr zu bieten: Spannende Einblicke in die Kultur der Samen, Fjord-Kreuzfahrten, kulinarische Entdeckungen und atemberaubende Ausblicke vom Hausberg Storsteinen. Und wie immer spielte das Wetter eine entscheidende Rolle – von strahlendem Sonnenschein bis zu stürmischem Schneeregen war alles dabei.
Begleitet uns auf unserer Reise durch den hohen Norden!
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Es geht los
Unsere Reise nach Tromsø begann mit einem entspannten Direktflug von München in die arktische Winterwelt Nordnorwegens. Nach knapp 3 Stunden und 40 Minuten setzte unser Flieger sanft auf der schneebedeckten Landebahn auf. Kaum aus dem Terminal getreten, wehte uns die klare, kalte Luft entgegen – ein erster Vorgeschmack auf das Winterabenteuer, das vor uns lag.
Am Flughafen wartete bereits unser vorab gebuchtes Taxi, das uns direkt zu unserer Unterkunft brachte. Die Fahrt durch die Stadt bot erste Eindrücke von Tromsø: verschneite Straßen, gemütlich beleuchtete Häuser und eine Stadt, die trotz der Dunkelheit lebendig wirkte. Nach etwa 25 Minuten erreichten wir unser Apartment – eine perfekte Wahl! Zentral gelegen, mit allem ausgestattet, was wir für die nächsten Tage brauchten, und vor allem mit einer gemütlichen Atmosphäre, die nach langen Erkundungstagen genau das Richtige versprach. Wir können diese Unterkunft wirklich uneingeschränkt empfehlen!
Kaum angekommen, machten wir uns auch schon auf den Weg zum nächsten Supermarkt. Einkaufen gehört zwar nicht zu den spannendsten Aktivitäten einer Reise, aber wenn man in einem fremden Land durch die Regale schlendert und all die unbekannten Produkte entdeckt, hat es doch seinen eigenen Reiz. Neben den nötigsten Lebensmitteln für die kommenden Tage landeten auch ein paar norwegische Spezialitäten in unserem Korb – allen voran norwegischer Käse und Salami, die wir unbedingt probieren wollten.
Zurück in unserem Apartment gönnten wir uns ein schnelles Abendessen mit unseren Einkäufen – nichts Besonderes, aber genau das Richtige nach einem langen Reisetag. Doch an Schlaf war noch nicht zu denken. Die Neugier siegte über die Müdigkeit, und so machten wir uns noch auf einen kleinen Spaziergang durch die nähere Umgebung. Die frische, kalte Luft war herrlich, und der Schnee knirschte unter unseren Schuhen. Über uns leuchteten die Straßenlaternen, die Tromsø in ein warmes Licht tauchten, während aus den Fenstern der kleinen Cafés und Bars fröhliche Stimmen drangen.
Schon auf diesem ersten Spaziergang wurde uns klar: Tromsø hatte eine ganz besondere Atmosphäre – irgendwo zwischen quirliger Studentenstadt und abgelegener Polarstation. Wir konnten es kaum erwarten, die Stadt in den kommenden Tagen richtig kennenzulernen!
Unsere Highlights in Tromsø
Hundeschlittenfahrt
Unsere erste große Aktivität in Tromsø war eine Hundeschlittenfahrt – ein Erlebnis, auf das wir uns ganz besonders gefreut hatten. Schon am frühen Morgen machten wir uns auf den Weg zum zentralen Busbahnhof, wo unser Abenteuer beginnen sollte. Der Bus brachte uns hinaus aus der Stadt, hinein in die unberührte, tief verschneite Landschaft Nordnorwegens. Je weiter wir fuhren, desto weniger Häuser und Straßenlaternen säumten den Weg, bis schließlich nur noch weiße Hügel, glitzernde Schneefelder und eine endlose Weite vor uns lagen. Nach etwa einer Stunde erreichten wir das Husky-Camp.
Dort erwarteten uns bereits unsere Guides, die uns mit warmen Schneeanzügen, dicken Handschuhen und gefütterten Stiefeln ausstatteten – unverzichtbar bei den eisigen Temperaturen. Nach einer kurzen Sicherheitseinweisung und den wichtigsten Tipps zur Schlittensteuerung war es endlich so weit: Wir durften zu den Huskys!
Schon aus der Ferne hörten wir ihr aufgeregtes Jaulen und Bellen – die Hunde konnten es kaum erwarten, endlich loszulaufen. Und als wir näherkamen, sprang die Begeisterung sofort auf uns über. Jedes der Tiere war voller Energie, mit leuchtenden Augen und wedelnden Schwänzen. Während wir über das weiche Fell strichen und die Huskys sich voller Vorfreude an uns drückten, wurde schnell klar: Diese Tiere leben für das Laufen!
Dann ging es los. Kaum hatten wir unsere Plätze eingenommen und der Guide das Kommando gegeben, zogen die Huskys mit beeindruckender Kraft an. Der Schlitten setzte sich in Bewegung, und schon nach den ersten Metern fühlte es sich an, als wären wir mitten in einer Szene aus einem Wintermärchen. Die Kufen glitten sanft über den Schnee, während wir durch eine atemberaubende Landschaft fuhren: endlose weiße Ebenen, verschneite Hügel und vereiste Seen, über denen die tiefstehende Sonne ein sanft goldenes Licht ausgoss.
Zwischendurch hielten wir für einen Fotostopp an – die perfekte Gelegenheit, um die majestätische Kulisse und die unermüdlichen Huskys abzulichten.
Nach etwa einer Stunde voller Adrenalin, Kälte und purem Staunen kehrten wir ins Camp zurück. Doch bevor wir uns verabschiedeten, verbrachten wir noch etwas Zeit mit den Hunden, kraulten sie ausgiebig und ließen sie ihre wohlverdienten Streicheleinheiten genießen.
Zum Abschluss wärmten wir uns in einem traditionellen Sami-Zelt, einem sogenannten Lavvu, auf. Die wohlige Wärme, das Knistern des Feuers und eine dampfende Tasse heißer Schokolade in den Händen machten den Moment perfekt. Während wir an einem frisch gebackenen Kuchen knabberten, tauschten wir mit den anderen Gästen unsere Eindrücke aus – alle waren sich einig: Diese Tour war ein absolutes Highlight!
Dann ging es mit dem Bus zurück nach Tromsø – im Gepäck unvergessliche Erinnerungen an eine der schönsten Winteraktivitäten, die man in Norwegen erleben kann. Absolute Empfehlung!
Arctic Fjord Cruise
Unsere zweite Tour führte uns auf eine Fjordfahrt mit der Arctic Fjord Cruise – eigentlich eine vielversprechende Gelegenheit, die beeindruckende Natur rund um Tromsø vom Wasser aus zu erleben. Der Startpunkt lag zentral am Hafen, nur wenige Gehminuten von unserer Unterkunft entfernt.
Doch leider machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Dichte Wolken, Schneeregen und stürmischer Wind trübten die Sicht und sorgten für eine eher graue Kulisse. Dennoch genossen wir die ruhige Fahrt und lauschten den Erklärungen der Guides. Besonders interessant war der erste Stopp, bei dem eine Unterwasserdrohne zu Wasser gelassen wurde. Auf den Monitoren konnten wir einen Blick in die geheimnisvolle Welt unter der Oberfläche werfen – ein spannender Einblick, auch wenn die Sichtverhältnisse unter Wasser nicht optimal waren.
Der zweite Halt führte uns in ein kleines Fischerdorf, das sich eher als Fischverarbeitungsanlage entpuppte. Zwar gab es interessante Informationen über die Fischerei in Nordnorwegen, aber insgesamt war dieser Stopp wenig spektakulär.
Der letzte Halt war hingegen geschichtsträchtiger: Wir passierten die Stelle, an der das deutsche Schlachtschiff Tirpitz im Zweiten Weltkrieg von britischen Bombern versenkt wurde. Auch wenn von dem Wrack selbst nicht mehr viel zu sehen ist, war es spannend, mehr über die dramatischen Ereignisse rund um das Schiff zu erfahren.
Zum Abschluss der Tour wurde an Bord eine heiße Suppe serviert – genau das Richtige nach der kalten und nassen Fahrt. Insgesamt hätte diese Tour mit besserem Wetter sicher mehr Potenzial gehabt, aber unter diesen Bedingungen blieb sie eher eine durchwachsene Erfahrung.
Rentierschlittenfahrt & Sami-Kultur
Unsere Rentierschlittenfahrt war eines dieser Erlebnisse, das uns tief in die Kultur und Natur Nordnorwegens eintauchen ließ – ein echtes Highlight unserer Reise! Schon die Anfahrt war ein kleines Abenteuer für sich: Eine 1,5-stündige Busfahrt führte uns hinaus aus Tromsø, vorbei an schneebedeckten Bergen, zugefrorenen Seen und unberührter Wildnis. Die Landschaft wurde mit jedem Kilometer spektakulärer, und während draußen der Schnee sanft auf die endlosen Weiten fiel, machte sich im Bus eine gespannte Vorfreude breit.
Schließlich erreichten wir das Rentiercamp, wo wir von einem Sami-Guide herzlich begrüßt wurden. Die Sami sind das indigene Volk Nordskandinaviens, und die Rentierzucht spielt seit Jahrhunderten eine zentrale Rolle in ihrer Kultur. Bevor es zu den Tieren ging, schlüpften wir erst einmal in warme Schneeanzüge – eine willkommene Schicht gegen die klirrende Kälte.
Der erste Teil unseres Besuchs führte uns in ein traditionelles Lavvu, ein samisches Zelt, das einem Tipi ähnelt. Drinnen knisterte ein kleines Feuer, das eine gemütliche Wärme verbreitete, während unser Guide uns spannende Geschichten über die Sami, ihre Traditionen und natürlich die Rentierzucht erzählte. Besonders faszinierend war es zu hören, wie tief die Verbindung zwischen den Sami und den Rentieren ist – jedes Tier hat einen eigenen Namen, und viele Familien leben seit Generationen mit ihren Herden.
Dann war es endlich so weit: Wir durften ins Gehege zu den Rentieren! Sofort umringte uns eine neugierige Herde – einige Tiere blieben auf Distanz, während andere sich mutig näherten und vorsichtig an unseren Händen schnupperten. Ihre dichten „Wintermäntel“ fühlten sich überraschend weich an, und ihre dunklen, sanften Augen strahlten eine unglaubliche Ruhe aus.
Nach einer Weile begann die eigentliche Schlittenfahrt. Jeder Schlitten wurde von einem Rentier gezogen, das gemächlich durch die märchenhafte Schneelandschaft stapfte. Es war keine rasante Fahrt wie bei den Huskys, sondern eine entschleunigte Reise durch die stille, weiße Weite – genau so, wie es die Sami seit Jahrhunderten praktizieren. Der knirschende Schnee unter den Kufen, die friedliche Stille der Winterlandschaft und die gleichmäßigen Bewegungen der Rentiere machten diesen Moment fast schon meditativ.
Zurück im Camp stand noch ein letztes Highlight auf dem Programm: das Füttern der Rentiere. Mit einer Schale voller Futter in den Händen war die Aufmerksamkeit der Tiere uns sicher – vorsichtig zupften sie das Futter aus unseren Händen, während wir noch einmal die Gelegenheit hatten, ihnen ganz nah zu sein.
Zum krönenden Abschluss wärmten wir uns wieder im Lavvu auf, wo uns eine dampfende Fischsuppe serviert wurde – ein traditionelles Gericht, das nach der Kälte draußen umso besser schmeckte. Während wir uns langsam aufwärmten, ließen wir das Erlebte Revue passieren und waren uns einig: Diese Tour war eine der schönsten Erfahrungen unserer Tromsø-Reise. Wer die Natur liebt und einen authentischen Einblick in die Sami-Kultur bekommen möchte, sollte sich dieses Erlebnis auf keinen Fall entgehen lassen!
Nordlicht-Tour
Unsere Nordlicht-Tour stand am Abend auf dem Programm – ein echtes Highlight, auf das wir uns besonders freuten. Schließlich gibt es kaum etwas Magischeres, als das grüne Leuchten der Aurora Borealis am arktischen Himmel zu bestaunen. Doch das Wetter machte es uns nicht leicht: Schneeregen, dichte Wolken und eine eher bescheidene Vorhersage ließen unsere Erwartungen sinken.
Unser Guide jedoch war optimistisch. Mit viel Erfahrung und einem Blick auf die aktuellen Wetterkarten steuerte er den Bus in Richtung einer Stelle, wo sich möglicherweise ein Fenster im dichten Wolkenschleier auftun könnte. Während wir uns durch die verschneiten Landschaften Norwegens bewegten, spürte man die Spannung im Bus – würde es klappen?
Nach ca. zwei Stunden Fahrt stoppten wir an einem abgelegenen Ort, weit weg von den Lichtern der Stadt. Der Wind pfiff eisig, doch wir waren bestens eingepackt und folgten unserem Guide in die Dunkelheit. Und tatsächlich – durch eine kleine Wolkenlücke war sie da: die Aurora! Mit bloßem Auge zunächst nur ein schwacher, grünlicher Schleier, doch sobald wir die Kamera zückten, wurde das Leuchten intensiver und strahlte in satten Farben über den Himmel. Die lange Belichtungszeit der Kameras ließ die tanzenden Lichter noch beeindruckender erscheinen.
Während wir den Blick nach oben richteten und fasziniert auf das flüchtige Naturschauspiel warteten, bereitete unser Guide ein kleines Lagerfeuer vor. Die warme Suppe und heißen Getränke taten nach der eisigen Wartezeit unglaublich gut. Auch wenn das Wetter nicht perfekt war, war die Erfahrung etwas ganz Besonderes – die Suche nach den Nordlichtern hat ihren eigenen Reiz und macht das Finden umso magischer.
Unser Fazit: Wer Nordlichter sehen möchte, sollte flexibel sein und kurzfristig buchen – das Wetter ist unberechenbar! Aber selbst mit schwierigen Bedingungen kann es ein faszinierendes Abenteuer werden.
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