Japan – ein Land, das Gegensätze vereint wie kaum ein anderes: uralte Tempel und blitzschnelle Züge, stille Zen-Gärten und knallbunte Großstadtlichter, jahrtausendealte Rituale und futuristische Technik. Schon bei der Ankunft spürt man: Hier erwartet uns eine Welt, die anders ist – faszinierend, geheimnisvoll und wunderschön.
In 14 Tagen sind wir einmal quer durch Japan gereist – von den neonleuchtenden Straßenschluchten Tokios über die spirituellen Wege Kyotos bis hin zu den friedvollen Gedenkstätten Hiroshimas. Dabei haben wir nicht nur spektakuläre Landschaften, kulinarische Highlights und kulturelle Schätze entdeckt, sondern auch viele kleine, bewegende Momente erlebt, die diese Reise für uns so besonders gemacht haben.
Wir standen unter leuchtend roten Torii am Fushimi Inari, lauschten dem Klang der Tempelglocken in Nara, bestaunten Bambuswälder, Kirschblüten und goldene Pavillons – und ließen uns von der Magie der Orte, der Herzlichkeit der Menschen und der Präzision der japanischen Kultur verzaubern.
Neben den großen Sehenswürdigkeiten haben wir auch das Alltägliche lieben gelernt: ein Bento aus dem Konbini, das freundliche Nicken beim Einsteigen in den Zug, die perfekte Ordnung auf Tokios Bahnsteigen – alles ist durchdacht, höflich und überraschend angenehm.
In diesem Blogbeitrag nehmen wir euch mit auf unsere Japanreise – Tag für Tag, mit persönlichen Eindrücken, praktischen Tipps, Fun Facts und Anekdoten. Eine Reise voller Wow-Momente, ruhiger Augenblicke und einer großen Portion Fernweh-Garantie.
Bereit für das Abenteuer Nippon? Dann kommt mit – und lasst euch von Japan begeistern! 🇯🇵🌸🍜🚄
🗾 Vorab allgemeine Tipps für Deine Japanreise
Wenn du – so wie wir – viele Orte in Japan entdecken und dich dabei hauptsächlich auf den öffentlichen Verkehr verlassen möchtest, dann helfen dir diese beiden Tipps ganz besonders:
🚉 1. Nutzt die IC-Card (z. B. Suica oder Pasmo)
Sobald du in Japan landest, besorge dir direkt am Flughafen eine IC-Karte wie die Suica oder Pasmo. Diese Karten funktionieren in Zügen, U-Bahnen, Bussen, sogar auf manchen Fähren und in Konbini (Convenience Stores). Du musst nicht jedes Mal ein Ticket kaufen, sondern checkst einfach kontaktlos ein und aus – schnell, einfach und stressfrei.
Tipp: Die Welcome-Suica ist perfekt für Touristen – 28 Tage gültig, keine Rückgabe notwendig.
🏨 2. Buche Hotels möglichst nahe am Bahnhof
Das war einer unserer wichtigsten Learnings. Gerade wenn du viele Ausflüge unternimmst, spielt die Lage des Hotels eine riesige Rolle. Wir sind teilweise über 20.000 Schritte am Tag gegangen – jeder gesparte Meter zählt!
Hotels wie das Sheraton in Hiroshima (direkt am Bahnhof) waren Gold wert. In Kyoto wiederum haben uns die Bahnhofs-Hotels nicht so gut gefallen – da muss man ggf. Abstriche beim Stil machen, gewinnt dafür aber enorm an Komfort und Bequemlichkeit.
🧳 3. Reise mit leichtem Gepäck oder nutze Gepäck-Transfers
In Japan gibt es Gepäckservices (z. B. Yamato Transport), mit denen du Koffer von Hotel zu Hotel schicken kannst – bequem, zuverlässig, oft über Nacht. Bei häufigem Ortswechsel (Shinkansen, Hotelwechsel) lohnt sich das – spart Schlepperei und Stress. Wir waren aber leider nicht so mutig und haben unser Gepäck selbst geschleppt.
🚅 4. JR Pass – ja oder nein?
Der Japan Rail Pass (JR Pass) lohnt sich nicht immer. Wir haben uns bewusst dagegen entschieden – und alle Shinkansen-Fahrten gezielt einzeln online gebucht. Unsere Erfahrung:
- ✅ Flexibler bei Zeit & Strecke
- 💡 Spart oft Geld, wenn man nicht extrem viel mit JR fährt
- 🔁 Kombinierbar mit der IC-Card für den Nahverkehr
Für alle, die weniger als 5–7 Fahrten mit dem Shinkansen machen, ist die Einzelfahrt meist günstiger. Und: Es gibt Shinkansen-Züge (z. B. Nozomi), die mit dem JR Pass gar nicht genutzt werden können. Schaut euch unseren ausführlichen Beitrag dazu an – hier geht’s zum JR-Pass & Suica-Guide. Dort teilen wir unsere Erfahrungen, geben konkrete Rechenbeispiele und zeigen, wie ihr eure Tickets ganz bequem vorab online buchen könnt.
🕐 5. Öffnungszeiten und Gezeiten checken
Viele Tempel, Schreine und Sehenswürdigkeiten haben frühe Schließzeiten (oft schon 17:00 Uhr). Plane deinen Tag entsprechend und sei lieber vor dem großen Andrang da. ⛩️ Beispiel: Fushimi Inari-Taisha (Kyoto) ist ab 6 Uhr geöffnet – früh kommen lohnt sich!
Außerdem:🌊 Wenn du Orte wie Miyajima besuchst, checke vorab den Gezeitenkalender, damit das berühmte Tor (Torii) bei Flut im Wasser steht – besonders fotogen!
📱 6. Alles online buchen – und am besten vorab!
Viele Shinkansen, Museen, Sehenswürdigkeiten oder Essens-Locations (z. B. Okonomiyaki-Restaurants) lassen sich online buchen oder reservieren. Plane wenn möglich schon vor deiner Reise – gerade beliebte Ziele sind schnell voll!
👉 Wir haben viele unserer Shinkansen-Tickets, Tempel-Eintrittskarten und Restaurant-Reservierungen bereits aus Deutschland gebucht – mit QR-Code zum Scannen. Einfach und sicher.
🎫 7. Suica-Restguthaben zurückgeben (nur bei grüner Karte!)
Wenn du eine grüne, reguläre Suica-Karte nutzt, kannst du dir am Ende der Reise das Restguthaben am Flughafen (z. B. Haneda Terminal 3) erstatten lassen.
- ✅ Rückgabe am Schalter im Untergeschoss
- 💴 Restguthaben wird abzüglich einer kleinen Bearbeitungsgebühr zurückgezahlt
- ❌ Nicht möglich bei der roten „Welcome Suica“ – diese ist für Touristen ohne Pfand und ohne Rückerstattung.
Table of Contents
Tag 1 – Ankunft & erster Abend in Tokio (13. März)
Nach unserem Direktflug aus München landeten wir pünktlich um 9 Uhr morgens in Tokio. Die Vorfreude war groß – aber nach über 11 Stunden Flugzeit waren wir auch ziemlich erschöpft.
Was man unbedingt bedenken sollte: In vielen japanischen Hotels ist der Check-in erst am Nachmittag möglich. Auch bei uns im Asakusa View Hotel Annex Rokku war das so – allerdings konnten wir unser Gepäck problemlos deponieren. Ein echter Pluspunkt! Das Hotel selbst ist modern, sehr gepflegt und super gelegen – zentral in Asakusa, perfekt für die ersten Entdeckungen zu Fuß.
Erster Stopp: Sensō-ji – der älteste Tempel Tokios
Unser erstes Ziel war der berühmte Asakusa-Schrein (Sensō-ji) – ein idealer Einstieg in die Welt der japanischen Tempel. Und hier gleich unser erster Tipp: Holt euch unbedingt ein Goshuin-Stempelbuch!
Das bekommt man an vielen Schreinen und Tempeln. Bei jedem Besuch kann man sich dort einen kunstvollen Stempel – ein sogenanntes Goshuin – mit Tinte und Kalligraphie eintragen lassen. Unser erster Stempel kam natürlich aus dem Sensō-ji selbst – ein wunderschönes Souvenir, das unsere Reise nun begleiten sollte.
Beim Tempelbesuch probierten wir außerdem Omikuji, kleine schriftliche Orakel. Man schüttelt eine Dose mit nummerierten Stäbchen, zieht eines und sucht dann das entsprechende Papier mit einem Spruch.
Erstaunlich: Es gibt gute, neutrale oder schlechte Weissagungen. Wenn man einen schlechten Spruch zieht, kann man ihn vor Ort lassen – man knotet ihn symbolisch an einen Ständer, um das Unglück abzuwenden. Eine schöne Tradition – und ganz nebenbei auch ein kleines Abenteuer für die Kids.
Nakamise-dōri – Shopping mit Tempelblick
Nach dem Tempelbesuch schlenderten wir durch die Nakamise Shopping Street – eine belebte Einkaufsstraße, die vom Hōzōmon-Tor bis zum Kaminari-mon-Tor führt.
Hier reiht sich ein kleiner Laden an den nächsten: Man findet Reiscracker, Süßigkeiten, Yukata, Fächer, Glücksbringer und jede Menge Streetfood. Besonders schön: Der Duft von Räucherstäbchen und frisch gegrillten Snacks liegt in der Luft – es war ein echtes Fest für alle Sinne.
Gegen Mittag wurden wir hungrig – und hatten Glück: In unmittelbarer Nähe zum Kaminarimon-Tor fanden wir das kleine, aber großartige Sushi-Restaurant Tamagawa Sushi Kaminarimon.
Dort wurden wir direkt an der Theke bedient, und der Sushimeister bereitete alles frisch vor unseren Augen zu. Der Thunfisch war ein Gedicht! Für die Qualität und Menge war der Preis mehr als fair – in Deutschland hätten wir dafür locker das Doppelte gezahlt.
Zurück im Hotel – Überraschung: Unsere Zimmer waren bereits fertig! Wir checkten ein, holten noch schnell ein paar Snacks und Obst vom Supermarkt direkt gegenüber und verbrachten den Nachmittag ganz entspannt auf unseren Zimmern.
Ein rundum gelungener Einstieg in unsere Japanreise – und die perfekte Mischung aus Tempelmagie, Kulinarik und ein bisschen Ankommen nach dem langen Flug.
Tag 2 – Shibuya, Meiji-Schrein & Takeshita Street (14. März)
Der Tag begann… fast mit einem verschlafenen Start. 😉 Während die Jungs es noch rechtzeitig zum Frühstück schafften, mussten die Mädels leider aussetzen – Jetlag lässt grüßen! Das Frühstück im Hotel war übrigens richtig gut – japanisch und international gemischt, perfekt zum Krafttanken.
Shibuya – Kreuzung, Hachikō & Ausblick mit Wow-Faktor
Von der Tawaramachi Station fuhren wir mit der Ginza-Linie bis zur Endstation Shibuya – dem wohl bekanntesten Viertel Tokios. Unser erstes Ziel: die spektakuläre Aussicht vom Shibuya Sky, einer Aussichtsplattform hoch über der Stadt.
Da wir leider keine Tickets hatten, machten wir stattdessen einen Abstecher zur berühmten Hachikō-Statue, dem treuen Hund, der seinem verstorbenen Herrchen jahrelang jeden Tag am Bahnhof wartete. Eine rührende Geschichte – und ein beliebter Fotospot.
Natürlich durften wir auch die berühmte Shibuya-Kreuzung nicht auslassen – tagsüber zwar nicht ganz so überfüllt wie erwartet, aber trotzdem faszinierend. Den besten Blick darauf hatten wir vom Starbucks im 2. Stock. Noch besser: Die stylische Bar darüber bietet noch klarere Sicht auf das kontrollierte Chaos aus Menschen, Ampeln und Lichtern.
Meiji-Schrein & Ritual im Yoyogi-Park
Nach dem Großstadttrubel ging’s zu Fuß durch den Yoyogi-Park – eine grüne Oase mitten in Tokio mit breiten Wegen, riesigen Bäumen und entspannter Atmosphäre. Unser Ziel: der ehrwürdige Meiji-Schrein.
Und hier wartete ein besonderer Gänsehautmoment auf uns: Punkt 12 Uhr ertönte plötzlich ein donnerndes Trommeln. Wie aus dem Nichts begann ein Mönch, auf eine riesige Trommel zu schlagen – ein traditionelles Ritual, das wir rein zufällig miterlebten. Ein magischer Moment, der uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Natürlich holten wir uns auch hier unseren zweiten Goshuin-Stempel – das Stempelbuch wächst!
Takeshita Street, Harajuku & Omotesandō
Wieder zurück durch den Park ging es zur Takeshita Street, dem absoluten Hotspot für schrille Mode, Süßigkeiten und verrückte Cafés. Wir entdeckten Katzen- und Hundecafés, schräge Accessoire-Läden und bunte Süßigkeitenstände, an denen wir natürlich nicht vorbeikamen.
🍓 Ein Muss: Die legendären Marion Crêpes – unsere Waffelrollen mit Erdbeeren, Sahne und Pudding waren ein echtes Highlight. Süß, bunt, lecker – Takeshita pur!
Danach spazierten wir weiter über die Harajuku Street und gelangten schließlich zur eleganten Omotesandō Avenue – Tokios „Champs-Élysées“, gesäumt von Designergeschäften und stylischer Architektur. Ein starker Kontrast zur verspielten Takeshita Street, aber gerade deshalb spannend.
Von der Station Omotesandō ging es mit der Ginza-Linie wieder zurück nach Tawaramachi und zu Fuß ins Hotel.
Burger zum Tagesabschluss
Zum Abendessen gönnten wir uns etwas Deftiges: Burger bei Shogun Burger, einem modernen und sehr leckeren Burgerladen ganz in der Nähe des Hotels. Das Fleisch – Wagyu – war zart und aromatisch, die Burger kreativ belegt. Ein würdiger Abschluss für einen aufregenden Tag.
Tag 3 – Ueno-Park, Nationalmuseum & Schreine bei Nacht (15. März)
Heute starteten wir mit der Ginza-Linie von Tawaramachi Station Richtung Ueno. Unser Ziel: der weitläufige Ueno-Park, besonders beliebt während der Kirschblütenzeit. Leider waren wir schon ein wenig zu spät – die Blüten waren fast vollständig verblüht. Dennoch war es ein schöner Spaziergang durch den Park, der trotz allem eine ruhige und entspannte Atmosphäre bot.
Nationalmuseum Tokio – Kunst, Samurai & Teehäuser
Im Park liegt auch das Nationalmuseum Tokio, das wir direkt im Anschluss besuchten. Das Gebäude ist beeindruckend, die Ausstellung jedoch… sagen wir: Geschmackssache. Wir hatten mehr Samurai-Rüstungen erwartet, fanden stattdessen viele alte Schriften, Gemälde und Artefakte – geschichtlich interessant, aber weniger spektakulär als erhofft.
🎟️ Eintritt: 1.000 Yen für Erwachsene, Kinder bis 18 Jahre kostenlos – also preislich absolut fair.
Ein echtes Highlight war der Museumsgarten hinter dem Hauptgebäude. Hier entdeckten wir mehrere kleine, wunderschön erhaltene Teehäuser mit Tatami-Matten – ein friedlicher Ort, der einen authentischen Einblick in die japanische Architektur und Teehauskultur bietet.
Ueno Tōshō-gū & Suica-Karten-Chaos
Nach dem Museumsbesuch besichtigten wir den nahegelegenen Ueno Tōshō-gū-Schrein, der mit seinen goldenen Verzierungen und der gepflegten Anlage zu den hübscheren, kleineren Sehenswürdigkeiten Tokios zählt.
Dazwischen versuchten wir verzweifelt, unsere Suica-Karten (IC-Cards für den Nahverkehr) am Ueno-Bahnhof zu bekommen – gar nicht so einfach!
Nezu-Schrein – verstecktes Highlight
Ein besonders schöner Fund des Tages war der Nezu-Schrein, den wir zu Fuß vom Ueno-Park aus erreichten. Die Anlage ist wunderschön gepflegt, mit kleinen Torii, blühenden Büschen und einem verwunschenen Garten. Ein echter Geheimtipp abseits der großen Touristenströme – und unser persönliches Highlight des Tages.
Yanaka Ginza – Enttäuschung im ältesten Viertel
Anschließend spazierten wir weiter in das angeblich „älteste Viertel Tokios“, Yanaka Ginza. Leider konnten wir den besonderen Charme nicht so recht entdecken. Es gab zwar ein paar nette Läden in einer kleinen Einkaufsstraße – aber weder Flair noch Atmosphäre erinnerten an ein historisches Altstadtviertel. Vielleicht waren wir einfach nicht im richtigen Abschnitt, oder es war der falsche Wochentag?
Sushi & Schreine bei Nacht
Zurück in Asakusa gönnten wir uns abends wieder Sushi im gleichen Restaurant wie am ersten Tag – so gut, dass wir gerne nochmal wiederkamen. Danach spazierten wir noch einmal durch Asakusa bei Nacht – ein absolutes Highlight!
Tag 4 – Tagesausflug nach Nikkō (UNESCO-Weltkulturerbe) (16. März)
Heute stand ein echtes Highlight auf dem Plan: ein Tagesausflug nach Nikkō, eine der beeindruckendsten historischen Stätten Japans. Die Tour hatten wir im Vorfeld über GetYourGuide gebucht – durchgeführt wurde sie von Amigo Tours. Und was sollen wir sagen? Absolute Empfehlung! Die Tour war gut organisiert, informativ und unterhaltsam – wir haben uns rundum wohlgefühlt.
Zuerst fuhren wir mit dem Bus von Tokio nach Nikkō. Die erste Station war die berühmte Shinkyo-Brücke, auch bekannt als „Heilige Brücke“. Sie markiert den traditionellen Eingang zur heiligen Stätte Nikkō und zählt zu den schönsten Holzbrücken Japans. Ein kurzer Fotostopp reichte hier – der echte Höhepunkt lag noch vor uns.
Tōshōgū-Schrein – Farben, Gold und Geschichte
Von der Brücke ging es zu Fuß zur Hauptattraktion des Tages: dem Tōshōgū-Schrein, der zu Ehren von Tokugawa Ieyasu, dem Gründer des Tokugawa-Shogunats, erbaut wurde. Die Anlage ist ein wahres Meisterwerk: kunstvoll verzierte Holzbauten, vergoldete Details und eine fast märchenhafte Atmosphäre.
📸 Anekdote: Unsere Kinder haben besonders über die berühmte „Drei Affen“-Schnitzerei gelacht („nichts hören, nichts sehen, nichts sagen“) – wer hätte gedacht, dass ein über 400 Jahre altes Symbol so ein Hit bei der ganzen Familie ist?
Wir hätten locker noch eine Stunde länger bleiben können – die Anlage ist groß, reich an Details und an jeder Ecke fotogen. Tipp: Wenn ihr die Wahl habt – lieber hier mehr Zeit einplanen!
Kegon-Wasserfall & Chuzenji-See – Naturkulisse inklusive
Nach dem Schreinbesuch ging es weiter zum Kegon-Wasserfall. Natürlich imposant – immerhin stürzt das Wasser dort fast 100 Meter in die Tiefe –, aber im Vergleich zur Tempelanlage nicht ganz so spektakulär. Dennoch ein netter Ort für eine kurze Mittagspause. Die Essensmöglichkeiten direkt am Parkplatz waren ganz okay – nichts Besonderes, aber ausreichend.
Anschließend fuhren wir noch zum nahegelegenen Chuzenji-See, der am Fuße des Vulkans Nantai liegt. Leider war es dort recht windig und kühl – der Fotostopp war daher kurz, aber fein. Eine Bootstour wäre sicher schön gewesen, dafür reichte die Zeit aber nicht.
Rückfahrt & Geisha-Kultur im Hotel
Nach rund drei Stunden Rückfahrt (mit unterhaltsamen Beiträgen und Geschichten der Tourguides an Bord – sehr sympathisch!) waren wir wieder zurück in Tokio. Der Tag war lang, aber absolut lohnenswert.
Zum krönenden Abschluss des Tages erwartete uns im Hotel noch eine kleine Geisha-Vorführung: Tanz, Musik und traditionelle Gesänge. Eine tolle Gelegenheit, diese alte Kunstform einmal live zu erleben. Ursprünglich wollten wir eigentlich ein richtiges Geisha- oder Kabuki-Theater besuchen – leider waren die Tickets komplett ausverkauft.
Tag 5 – Kaiserpalast, Tokyo Tower & Odaiba mit Bootstour (17. März)
Wir wollten eigentlich an einer der seltenen Führungen durch den inneren Bereich des Kaiserpalasts teilnehmen – kostenlos, aber sehr begehrt. Pro Tag dürfen nur etwa 300 Personen teilnehmen, und man muss sich schon ein bis zwei Stunden vorher anstellen, um überhaupt eine Chance auf einen Platz zu haben. Fazit: Für spontane Besuche eher ungeeignet – wer unbedingt hinein möchte, sollte sich vorher online über die Termine und Reservierungsmöglichkeiten informieren.
Kaisergarten – schön, aber nicht zwingend
Wir entschieden uns stattdessen für einen Besuch der Kaisergärten (East Gardens of the Imperial Palace), die direkt neben dem Palast liegen. Diese sind frei zugänglich und bieten einen gepflegten, ruhigen Spaziergang entlang historischer Mauern und schöner Gartenanlagen. Ob man den Besuch als Must-See einordnet, ist Geschmackssache – für uns war es ein angenehmer Zwischenstopp, aber kein absolutes Highlight.
Tokio Tower – unser Favorit
Danach ging’s per U-Bahn zum Tokyo Tower – ein echtes Tokio-Highlight. Wir hatten Glück und konnten die Tickets sogar spontan am selben Tag buchen. Die Plattform war nicht überfüllt, die Aussicht großartig, und die Atmosphäre viel entspannter als am SkyTree. Und irgendwie hat der rot-weiße Retro-Charme des Tokyo Tower etwas sehr Sympathisches.
U-Bahn-Kino - Fahrt mit der Yurikamome-Linie nach Odaiba
Unser nächstes Ziel: Odaiba, Tokios futuristische Insel im Hafen. Die Fahrt dorthin war ein Erlebnis für sich: Mit der Yurikamome-Linie (eine vollautomatische Einschienenbahn ohne Fahrer!) fuhren wir wie in einem Sci-Fi-Film durch die Hochhäuser der Stadt.
In Odaiba angekommen, genossen wir die entspannte Hafenatmosphäre, machten Fotos vor der kleinen Freiheitsstatue mit Blick auf die Rainbow Bridge, und gönnten uns ein Eis direkt am Wasser.
Bootstour mit Tokyo Cruise – Sonnenuntergang auf dem Wasser
Der Rückweg nach Asakusa war dann ein echtes Highlight: Wir hatten Tickets für die Tokyo Cruise, die wir vorab online gebucht hatten. Die Bootsfahrt von Odaiba Seaside Park nach Asakusa bot eine ganz neue Perspektive auf die Stadt. Während wir gemächlich über den Sumida-Fluss glitten, eröffnete sich uns Tokios Skyline in ihrer ganzen Vielfalt – von modernen Glasfassaden über altehrwürdige Brücken bis hin zu Tempeln am Ufer.
Abendlicher Reinfall - Tokyo Skytree
Zurück in Asakusa gönnten wir uns eine kurze Pause im Hotel, bevor es zum zweiten Aussichtspunkt des Tages ging: dem Tokyo Skytree. Leider war das ein ziemlicher Reinfall. Trotz gebuchter Tickets standen wir lange an – zuerst zum Einlass, dann erneut, um auf das obere Aussichtsdeck zu gelangen. Oben angekommen war es extrem überfüllt. Die Fenster waren etwa einen Meter von der Brüstung entfernt, was gute Fotos erschwerte.
Zusätzlich mussten wir wieder eine halbe Stunde warten, um vom oberen Deck zurück auf das untere zu gelangen. Insgesamt verbrachten wir mehr Zeit mit Warten als mit Genießen der Aussicht. Zwar war der Blick über das nächtliche Tokio beindruckend, aber durch die Menschenmassen, die schlechte Belüftung und die unvorteilhafte Architektur wirkte alles sehr unentspannt.
Unser Fazit: Der Tokyo Tower ist der klare Gewinner! Ruhiger, angenehmer und deutlich stressfreier – und dabei ebenfalls mit toller Aussicht. So beeindruckend der Blick vom SkyTree bei Nacht auch war – die Überfüllung nahm dem Ganzen viel von seinem Reiz.
Tag 6 – Von Tokio nach Kyoto – Shinkansen, Tempel & Entspannung (18. März)
Heute war Reisetag! Am Vormittag verließen wir das geschäftige Tokio und machten uns mit dem Shinkansen auf den Weg nach Kyoto. Und an dieser Stelle ein ganz klares Fazit: Zugfahren in Japan ist ein Traum. Pünktlich auf die Minute, sauber, leise, bequem – so muss öffentlicher Verkehr sein!
Wir hatten alle unsere Fahrten vorab online gebucht und uns bewusst gegen den JR Pass entschieden. Stattdessen nutzten wir Einzeltickets für die Shinkansen-Strecken und die Suica-Card für den Stadtverkehr, was für uns völlig ausreichte – ganz ohne Stress.
Der Ticketkauf funktioniert dabei ganz unkompliziert: Man bekommt einen QR-Code, mit dem man am Bahnhof das physische Ticket zieht – den QR-Code braucht man übrigens auch beim Verlassen des Bahnsteigs wieder, also nicht wegwerfen!
Tipp: Wenn ihr euch ebenfalls fragt, ob sich der JR Pass für eure Reise lohnt oder ob Suica & Co. ausreichen, schaut euch unseren ausführlichen Beitrag dazu an – hier geht’s zum JR-Pass & Suica-Guide. Dort teilen wir unsere Erfahrungen, geben konkrete Rechenbeispiele und zeigen, wie ihr eure Tickets ganz bequem vorab online buchen könnt.
Nach einer superentspannten Fahrt kamen wir gegen 13 Uhr in Kyoto an. Unser Hotel, das Oriental Hotel Kyoto Rokujo, lag etwa 30 Minuten zu Fuß entfernt – vielleicht nicht ganz ideal mit Koffern, aber wir haben es als ersten kleinen Spaziergang genommen. Auch hier war der Check-in erst ab 15 Uhr möglich, also ließen wir wieder unser Gepäck an der Rezeption.
Der Hunger trieb uns in ein kleines, familiengeführtes Lokal ganz in der Nähe – Shofukutei. Ein echter Geheimtipp: authentisch, lecker, und wunderbar freundlich geführt. Genau das, was man sich von der ersten Mahlzeit in Kyoto wünscht!
Nishi Hongan-ji Tempel - Toller Tempel abseits der Massen
Gestärkt machten wir uns anschließend auf zum nahe gelegenen Nishi Hongan-ji Tempel – eine wunderschöne, ruhig gelegene buddhistische Anlage. Leider kamen wir kurz vor 17 Uhr, und pünktlich wurde das Tor geschlossen.
Trotzdem genossen wir die ruhige Atmosphäre – hier war es angenehm leer, weit weg vom Trubel der bekannten Touristenpfade.
Kyoto Tower - Schöner Ausblick über Kyoto
Danach ging’s weiter zum Kyoto Tower, der sich direkt gegenüber vom Bahnhof befindet. Kein Anstehen, kein Gedränge – einfach rauf und die Aussicht genießen! Der Kontrast zum überfüllten SkyTree in Tokio hätte nicht größer sein können.
Zum krönenden Abschluss des Tages gab’s dann noch ein Eis von Baskin Robbins – direkt am Tower gelegen und köstlich wie immer, genau die richtige Belohnung nach einem Tag voller Eindrücke.
Am Abend kehrten wir entspannt ins Hotel zurück und freuten uns auf die nächsten Tage in Kyoto – der Stadt der Tempel, Gärten und Geschichte.
Tag 7 – Kyoto intensiv: Rote Tore, Zen-Gärten und Geisha-Flair (19. März)
Wenn man an Kyoto denkt, dann denkt man an Tempel. An Schreine. An Zen-Gärten. An Geishas in schimmernden Kimonos, die lautlos durch historische Gassen gleiten. Kyoto ist das Herz der japanischen Tradition – ein Ort, an dem man in wenigen Schritten von Jahrhunderte alter Stille in ein quirliges Straßenleben eintauchen kann. Genau diesen Kontrast haben wir heute auf ganz besondere Weise erlebt.
Unser siebter Reisetag war vollgepackt mit Highlights – einer perfekten Mischung aus Spiritualität, Kunst, Geschichte und japanischer Alltagskultur. Wir haben den berühmten Fushimi Inari-Taisha mit seinen Tausenden roten Torii erkundet, sind durch versteckte Zen-Gärten geschlendert, standen ehrfürchtig vor 1001 Buddha-Statuen, haben die geheimnisvolle Welt der Geishas in Gion aufgespürt – und den Tag schließlich mit einem traditionellen Okonomiyaki-Essen beendet, wie es typisch japanischer kaum sein könnte.
Ein Tag, der in Erinnerung bleibt – und der beweist: In Kyoto liegt das Besondere oft nicht nur in den großen Sehenswürdigkeiten, sondern in den kleinen Momenten dazwischen.
Fushimi Inari-Taisha – Tausend Torii Tore
Heute stand Kyoto ganz im Zeichen der Spiritualität, Ruhe – und tausend roter Tore! Früh morgens ging es los zu einem der ikonischsten Orte Japans: dem Fushimi Inari-Taisha. Der Schrein mit seinen berühmten Tausenden von Torii, die sich wie ein leuchtend roter Tunnel durch den bewaldeten Berg Inari schlängeln, ist ein echter Touristenmagnet – und entsprechend voll.
Trotz der Menschenmassen war es ein beeindruckendes Erlebnis. Wir liefen einige Zeit unter den roten Toren entlang, was ein ganz besonderes Gefühl ist – fast wie eine Reise durch eine spirituelle Zwischenwelt. Unterwegs machten wir einen kleinen Abstecher zum Kumataka-Schrein und zum ruhigeren Takakura-Ōkami-Schrein, beide deutlich beschaulicher und atmosphärisch.
Tofuku-ji – Zen-Ruhe abseits der Touristenströme
Wieder zurück am Hauptschrein stiegen wir an der Station Inari in die rote Keihan Main Line – nur eine Station weiter bis Toba-Kaidō, von wo aus wir zum Tōfuku-ji Tempel spazierten. Und was für ein Kontrast!
🧘♂️ Geheimtipp: Der Tōfuku-ji ist kein UNESCO-Welterbe – vielleicht genau deshalb viel leerer – aber er zählt für uns zu den schönsten Tempeln Kyotos. Besonders der Zen-Garten, mit seiner sorgfältig geharkten Kiesfläche, den geometrischen Moosinseln und der stillen Atmosphäre, war einfach magisch.
Ein Ort, an dem man die Essenz des Zen wirklich spüren kann – und ganz ohne Touristengedränge.
Sanjūsangen-dō – 1001 Holzstatuen der Göttin Kannon
Von Tōfuku-ji ging es mit der Bahn zur Station Shichijō, und weiter zu einem weiteren Tempel-Highlight: Sanjūsangen-dō. Von außen eher unscheinbar, aber innen eine Offenbarung:
In der langgestreckten Halle befinden sich über 1.000 lebensgroße Holzstatuen der Göttin Kannon, jede mit feinen, individuellen Gesichtszügen. Ein beeindruckendes, stilles Meer aus goldenen Figuren.
Gion – Auf den Spuren der Geishas
Danach fuhren wir weiter in das historische Gion-Viertel – das wohl bekannteste Geisha-Viertel Japans.
Wir schlenderten durch die charmante Hanamikoji-dōri, wo sich ein traditionelles Holzhaus an das nächste reiht, mit kleinen, stilvollen Lokalen im Erdgeschoss. Am Miyako Odori Theater war leider kein Reinkommen – die Tickets waren, wie so oft in Japan, längst vergriffen.
Doch wir hatten Glück: Beim Bummeln durch die Straßen konnten wir einige Geikos und Maikos (Geisha-Lehrlinge) beobachten – in wunderschönen Kimonos und mit kunstvoll frisierten Haaren. Ein kurzer Blick in eine andere Welt, die sich ihren Zauber bis heute bewahrt hat.
Am Abend hatten wir einen echten Volltreffer gelandet: Wir fanden das kleine, traditionelle Restaurant Gion Tanto – ein absoluter Top-Tipp! Hier gab es Okonomiyaki und Teppanyaki, frisch zubereitet direkt vor unseren Augen. Wir saßen wie die Einheimischen auf Reismatten um eine große Grillplatte, von der wir uns köstliche Häppchen direkt auf den eigenen Mini-Teller nahmen. Alles war unglaublich lecker und authentisch.
Mit vollen Bäuchen und einem Lächeln im Gesicht machten wir uns zurück auf den Weg ins Hotel – natürlich nicht ohne einen letzten Stopp an unserem Lieblingseisstand. Ein perfekter Abschluss für einen prall gefüllten, wunderschönen Tag in Kyoto!
Tag 8 – Ein Tag in Nara: Rehe, Riesenbuddhas und Ruheoasen (20. März)
Kyoto ist reich an Geschichte – doch wer ein weiteres Kapitel der japanischen Vergangenheit aufschlagen will, kommt an Nara nicht vorbei. Die ehemalige Hauptstadt Japans, rund 30 Kilometer südlich von Kyoto gelegen, ist berühmt für ihre zahmen Hirsche, mächtigen Tempel und die älteste noch existierende buddhistische Architektur des Landes.
Unser heutiger Tagesausflug nach Nara war dabei nicht nur ein kulturelles Highlight, sondern auch ein Erlebnis für die ganze Familie – von der beeindruckenden Daibutsu-Halle im Tōdai-ji bis zum freundlichen Reh, das sich auf unsere Verbeugung tatsächlich höflich erwiderte. Japan eben!
Wir starteten den Tag mit einer entspannten Zugfahrt von Kyoto nach Nara – nur 30 Minuten mit dem Kintetsu Limited Express, den ich vorab online reserviert hatte. Der Zug war pünktlich auf die Minute, wie man es in Japan erwartet, und die reservierten Sitzplätze sorgten für eine angenehme und stressfreie Fahrt.
Begrüßung im Nara Park – Rehe zum Verlieben (und Füttern)
Gleich nach Ankunft folgten wir dem Strom der Touristen in den weitläufigen Nara-Park, wo uns bereits die ersten freilaufenden Rehe erwarteten – über 1.000 Sika-Hirsche leben hier und gelten laut Shintō-Glauben als heilige Boten der Götter.
Natürlich besorgten wir uns sofort ein paar Reh-Cracker (Shika Senbei) – und die Tiere ließen nicht lange auf sich warten. Besonders witzig: Wenn man sich vor den Rehen verbeugt, verbeugen sie sich zurück!
Tōdai-ji – Der größte bronzene Buddha der Welt
Unser erstes kulturelles Ziel war das eindrucksvolle Gelände des Tōdai-ji Tempels mit der Daibutsu-den, der Großen Buddha-Halle. Die schiere Größe des Gebäudes ist beeindruckend – und im Inneren thront der größte bronzene Buddha Japans mit über 15 Metern Höhe.
Die Halle ist ein UNESCO-Weltkulturerbe und besteht aus massiven Holzbalken – bis heute gilt sie als das größte komplett aus Holz gebaute Gebäude der Welt. Ein Rundweg im Inneren zeigt neben dem zentralen Buddha viele weitere Figuren und kleine Rituale zum Mitmachen.
Kasuga-Taisha – Laternen soweit das Auge reicht
Nach dem Tempelbesuch ging es weiter durch den Park zum Kasuga-Taisha Schrein, der für seine unzähligen Bronze- und Steinlaternen berühmt ist. Entlang des Weges und im Inneren des Schreins säumen Tausende kunstvoll gearbeitete Laternen den Weg – ein ganz besonderer Anblick, selbst bei Tageslicht.
Auch tagsüber war die Stimmung im Schrein sehr besonders – ruhig, ehrwürdig und dennoch lebendig durch das Lichtspiel der Sonne zwischen den Bäumen.
Shin-Yakushi-ji – Abseits der Touristenpfade
Von dort aus ging es weiter durch den angrenzenden Wald, vorbei am kleinen Meoto Daikokusha-Schrein, zu unserem nächsten Ziel: Shin-Yakushi-ji.
Der buddhistische Tempel aus dem 8. Jahrhundert beherbergt die sogenannte Yakushi Nyorai, die heilende Buddha-Figur, umringt von den Zwölf Himmlischen Generälen – Schutzgottheiten gegen Krankheit und Unglück.
Der Tempel liegt etwas außerhalb der klassischen Touristenrouten und war entsprechend ruhig und leer – eine willkommene Abwechslung nach dem Trubel im Park.
Zum Abschluss unseres Tages gönnten wir uns im Nara-Park noch geröstete Maronen und ein leckeres Eis, bevor es wieder mit dem Kintetsu Limited Express zurück nach Kyoto ging. Die Sitzplätze konnte ich problemlos online kurz vor Abfahrt buchen – unkompliziert, bequem und zuverlässig.
Ein Tag in Nara ist wie eine Reise in eine andere Zeit – eine perfekte Mischung aus Naturnähe, spiritueller Tiefe und historischen Meisterwerken. Und manchmal reicht schon eine kleine Verbeugung, um einem Reh ein Lächeln zu entlocken.
Tag 9 – Kyoto total: Gold, Zen, Bambus & Burgenzauber (21. März)
Der neunte Tag in Japan war ein echtes Powerpaket: Tempel, Gärten, spirituelle Stille, Touristenströme, ein Bambuswald wie aus einem Traum und als Abschluss ein Hauch von Shogun-Romantik in der Nijō-Burg. Heute standen einige der bekanntesten Orte Kyotos auf dem Programm – aber auch kleine Ruheoasen und kulinarische Entdeckungen. Ein intensiver, beeindruckender, aber auch etwas überfüllter Tag – ganz typisch Kyoto eben.
Goldenes Morgenlicht – Der Kinkaku-ji Pavillon
Der Tag begann dieses Mal nicht mit Bus oder Bahn, sondern per Taxi, was in Kyoto für kurze Strecken eine durchaus entspannte Option ist. Unser Ziel war kein geringerer als der Goldene Pavillon (Kinkaku-ji) – einer der ikonischsten Orte Japans.
Schon der erste Anblick war atemberaubend: Das goldene Gebäude spiegelte sich in perfekter Symmetrie im ruhigen Teich, eingerahmt von liebevoll gepflegtem Garten. Der Anblick ist wirklich einzigartig.
Doch trotz seiner Schönheit: Es war sehr voll. Zahlreiche Reisegruppen bewegten sich gleichzeitig durch die Anlage, was leider zu einer recht unruhigen Atmosphäre führte. Der Pavillon selbst darf nicht betreten werden – man bewundert ihn von außen entlang eines gut angelegten Rundwegs.
Ryoan-ji Tempel – Zen zwischen Steinen
Von dort spazierten wir weiter zum Ryoan-ji, dem berühmten Zen-Garten Kyotos. Auch hier war viel los – aber nicht ganz so überlaufen wie beim Kinkaku-ji. Im Zentrum des Interesses: der berühmte Steingarten mit 15 Felsen, die so angeordnet sind, dass man nie alle auf einmal sehen kann – egal aus welchem Blickwinkel.
📿 Unser Eindruck: Trotz seiner Berühmtheit konnte Ryoan-ji für uns nicht ganz mit dem ruhigeren Tōfuku-ji mithalten, den wir zwei Tage zuvor besucht hatten. Dessen Zen-Garten war intimer, stiller – und für uns letztlich eindrucksvoller.
Arashiyama erleben – Tenryū-ji & Bambuswald
Nach dem Ryoan-ji stiegen wir an der nahegelegenen Station in die Bahn (B-Linie) und fuhren direkt bis Arashiyama, ohne Umstieg – ideal gelöst. Dort stand der nächste Tempelbesuch auf dem Plan: der Tenryū-ji, ein UNESCO-Weltkulturerbe mit großem Garten und wunderschönem Blick auf die umliegenden Hügel.
Die Tempelanlage war weitläufig, mit einem besonderen Rundweg, der barfuß zwischen den Tempelgebäuden entlangführte – eine wohltuende Erfahrung für Körper und Geist.
Und dann: der berühmte Bambuswald! Direkt hinter dem Tempel gelegen, konnten wir einen ersten Blick auf die schlanken, in den Himmel strebenden Bambusstämme erhaschen. Wir verließen die Tempelanlage und tauchten ein in das grün flüsternde Dickicht – beeindruckend und natürlich ein Fotomagnet, wenn auch entsprechend gut besucht.
Vom Bambuswald spazierten wir zurück zur Saga Arashiyama Station und machten dort bei M’s Bento eine kleine Mittagspause. Ein unscheinbares kleines veganes Restaurant – aber mit richtig leckeren vegetarischen Makis und Sushi-Variationen. Eine willkommene, leichte Stärkung nach den vielen Eindrücken.
Zurück in die Edo-Zeit – Nijō-Burg
Frisch gestärkt ging es weiter mit der JR-Line zur Station Nijō, wo bereits unsere online reservierten Tickets auf uns warteten – so konnten wir ohne Wartezeit direkt durch den Eingang der Nijō-Burg schreiten.
Die Burg war einst der Sitz des Tokugawa-Shogunats – und genau das konnte man auf dem interaktiven Rundgang spüren. In aufwendig gestalteten Räumen sah man bemalte Schiebetüren (Fusuma), nachgestellte Empfangsszenen mit Figuren und konnte sich fast bildlich vorstellen, wie der Shogun damals hier Hof hielt.
Besonders faszinierend: der berühmte „Nachtigallenboden“ im Inneren der Burg, der bei jedem Schritt leise zirpte – gebaut, um Eindringlinge akustisch zu verraten.
Nach dem Innenrundgang besuchten wir noch die weitläufigen Gärten – sorgfältig angelegte Wege, Teiche, Steinsetzungen und Kirschbäume machten den Spaziergang rund um die Burg besonders stimmungsvoll.
Eis & Einkaufen – Der perfekte Ausklang
Zurück in der Stadt belohnten wir uns – wie so oft – mit einem leckeren Eis bei Baskin Robbins direkt beim Kyoto Tower. Danach stöberten wir noch durch das große Einkaufszentrum im Untergeschoss des Towers – eine Art japanischer Supermarkt der XXL-Klasse.
🐟 Anekdote: Besonders beeindruckt hat uns das riesige Angebot an für uns völlig ungewohnten Lebensmitteln. Exotische Früchte und Gemüsesorten, die wir aus Europa nicht kannten, stapelten sich neben fein säuberlich verpacktem Wagyu-Beef, edelsten Steaks und einer unglaublichen Vielfalt an Fisch und Meeresfrüchten. Die Auswahl, die Präsentation und die Qualität waren einfach nicht mit deutschen Supermärkten vergleichbar – ein echtes Highlight für alle, die sich für fremde Esskulturen interessieren.
Fazit: Tag 9 war einer der dichtesten, eindrucksvollsten – aber auch anstrengendsten Tage der Reise. Wer sich ein bisschen auf das Gedränge einstellt und gute Pausen einplant, wird jedoch mit einer Tour durch Kyotos Kulturgeschichte par excellence belohnt.
Tag 10 – Auf Zeitreise in Himeji und Shopping in Kyoto (22. März)
Mit dem Shinkansen von Kyoto nach Himeji
Heute hieß es wieder: Kamera raus – wir sind nach Himeji gefahren! Die Anreise war wie gewohnt super entspannt: Die Shinkansen-Tickets hatte ich ganz bequem einen Tag vorher online gebucht – zunächst nur für die Hinfahrt, da wir nicht genau wussten, wie lange wir bleiben würden. Die Rückfahrt habe ich dann spontan nur 15 Minuten vor Abfahrt gebucht – und das hat einwandfrei funktioniert. So flexibel und verlässlich sind nur die japanischen Züge – pünktlich auf die Minute, leise, schnell und komfortabel. Einfach großartig!
Himeji-jō – Die weiße Reiherburg
Vom Bahnhof aus waren es nur 15 Minuten zu Fuß – immer geradeaus, die Burg ist nicht zu übersehen. Schon von Weitem ragt die berühmte „weiße Reiherburg“ in den Himmel – eine der schönsten und eindrucksvollsten Burgen Japans und zurecht ein UNESCO-Weltkulturerbe.
Ich hatte ein Kombiticket für Burg und Burggarten bereits vorab online gebucht. Rückblickend: Der Burggarten ist nett, aber wenn man in Kyoto schon Tempelgärten und den Bambuswald gesehen hat, kein Muss. Wer aber bisher noch keine Gartenanlagen besucht hat, findet hier einen kleinen Bambusgarten und schön angelegte Wege.
Wir haben uns für die lange Route durch die Burg entschieden – sehr zu empfehlen! Der Rundweg führte durch einen äußeren Wehrgang mit spannenden Ausstellungen zur Geschichte, darunter Artefakte, Darstellungen des Alltags in der Burg und Details über das Leben der damaligen Bewohnerinnen – zum Beispiel die Geliebten des Shoguns. Der Weg führt barfuß durch das alte Holz – ein Erlebnis für alle Sinne.
Steile Treppen & atemberaubende Ausblicke
Danach ging es hoch hinauf ins Herz der Burg. Über teils sehr steile Holztreppen erklimmt man Stockwerk für Stockwerk, bis man schließlich im obersten Geschoss steht – mit Panoramablick über ganz Himeji und das Umland.
Ein echtes Highlight – die Aussicht, die Architektur, die Geschichte – beeindruckend, imposant, unvergesslich.
Schnell durch den Burggarten
Nach dem Aufstieg haben wir den Burggarten noch mitgenommen – aber recht zügig, da er im Vergleich zu anderen Anlagen weniger spektakulär war. Danach habe ich direkt die Tickets für die Rückfahrt online gebucht und wir fuhren bequem mit dem Shinkansen zurück nach Kyoto.
Shopping in Kyoto: Aeon Mall & mehr
Zurück in Kyoto stand noch eine entspannte Shoppingrunde auf dem Programm.
Wir waren in der Aeon Mall, direkt beim Bahnhof – ideal gelegen für einen kurzen Bummel nach einem Ausflug. Die Mall ist groß, gut sortiert und hat für jeden etwas. Wer noch mehr sehen möchte: Beim Kyoto Tower gibt es eine weitere große Mall, auch dort lässt sich gut stöbern.
Tag 11 – Ein Tag der Erinnerung in Hiroshima (23. März)
Am 11. Tag unserer Japanreise führte uns der Weg weiter in den Westen des Landes – nach Hiroshima. Die Fahrt mit dem Shinkansen verlief wie immer schnell, leise und pünktlich auf die Minute. Wir hatten zwei Nächte in Hiroshima eingeplant – und können sagen: Diese Zeit ist vollkommen ausreichend, um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Ruhe zu erkunden.
Für Hiroshima hatten wir das Sheraton Grand Hiroshima Hotel gebucht – und es war ein echter Volltreffer:
-) Top Preis-Leistungs-Verhältnis (vor allem im Vergleich zu Tokio oder Kyoto)
-) Großzügige, komfortable Zimmer
-) Direkte Lage am Bahnhof – ein riesiger Pluspunkt, vor allem mit Gepäck
Friedenspark & Atombombendom – Ein Ort der Stille
Nach dem Check-in haben wir direkt die Straßenbahnlinie 6 (gelbe Linie) vom Bahnhof genommen – ohne Umsteigen – bis zum Friedenspark.
📍 Atombombendom
Unser erster Halt: der A-Bomb Dome, das Friedensdenkmal und UNESCO-Welterbe.
Die teils erhaltenen Überreste des Gebäudes sind eindringliche Zeugen des Schreckens vom 6. August 1945. Die Atmosphäre war ruhig, nachdenklich – fast beklemmend. Ein Ort, der zum Innehalten zwingt.
🔔 Friedenspark & Friedensglocke
Der Park selbst ist liebevoll gestaltet, mit vielen Erinnerungsorten und Mahnmalen. Wir haben die Friedensglocke geläutet – ein symbolischer Akt, der Hoffnung auf eine friedlichere Zukunft vermittelt.
Besonders bewegend: Am Kinder-Friedensmonument waren Schulklassen versammelt, die mit gefalteten Papierkranichen und stillen Gebeten an die Opfer erinnerten – ein Moment, den wir nicht vergessen werden.
Friedensmuseum – wichtig, aber überfüllt
Anschließend besuchten wir das Hiroshima Peace Memorial Museum – ein emotional aufwühlender Ort mit vielen Ausstellungen, Simulationen und Erklärungen rund um den Atombombenabwurf.
Leider hatten wir Pech mit dem Timing: Es war extrem voll, da mehrere Schulklassen gleichzeitig dort waren. Die Atmosphäre war dementsprechend gedrängt und schwer, was den Zugang zu den Inhalten erschwerte.
Wir empfehlen: Museum lieber früh morgens oder später am Nachmittag besuchen, um dem Andrang zu entgehen.
Trotz allem – der Besuch lohnt sich. Er hinterlässt Spuren. Und er sensibilisiert. Ein schwerer, aber wichtiger Teil jeder Japanreise.
Okonomimura – Hiroshima kulinarisch entdecken
Nach dem emotional fordernden Vormittag war uns nach etwas Stärkung – und wir landeten durch Zufall an einem echten Geheimtipp: 🥢 Okonomimura – das Okonomiyaki-Paradies
Dieses dreistöckige Gebäude ist ein kulinarischer Hotspot, voll mit kleinen, familiengeführten Okonomiyaki-Restaurants – eine Spezialität Hiroshimas, bei der Kohl, Nudeln, Ei und Fleisch auf einer heißen Platte zubereitet werden.
Wir wählten ein Lokal im dritten Stock direkt beim Aufzug – ein echter Glücksgriff! 👨🍳 Vater und Mutter kochten an der heißen Platte, die Tochter servierte – authentischer geht’s kaum. Alles, von den Gyoza als Vorspeise bis hin zu den verschiedenen Okonomiyaki-Variationen, war ein Genuss! Ein Restaurant, bei dem man am liebsten jeden Tag einkehren würde.
Zurück zum Bahnhof – ein Ort voller Leben
Nach dem Essen fuhren wir mit der Straßenbahn zurück zum Bahnhof. Der Hiroshima Station Complex ist riesig – mit zahlreichen Geschäften, Restaurants und Bäckereien. Wir schlenderten durch die Einkaufspassage und gönnten uns noch ein paar leckere Kleinigkeiten vom Bäcker – ein süßer Abschluss für einen sehr bewegenden Tag.
🍱 Anekdote: Hiroshima – Emotionen & EntdeckungenDer Tag in Hiroshima war eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Zwischen Erschütterung im Museum, besinnlicher Stille im Park und der herzlichen Atmosphäre im Okonomiyaki-Restaurant wurde uns wieder bewusst, wie facettenreich Japan ist. Ein Land, das Vergangenheit und Gegenwart mit viel Würde und Wärme verbindet.
✅ Fazit des Tages
- Hiroshima ist ein Ort, den man nicht unberührt verlässt.
- Das Sheraton Hotel ist der ideale Ausgangspunkt für alle Unternehmungen.
- Das Peace Memorial und das Museum gehören zum Pflichtprogramm
– emotional fordernd, aber wichtig. - Und zum Glück gibt es danach mit Okonomimura auch etwas fürs Herz – und den Magen.
Tag 12 –Ausflug nach Miyajima (24. März)
Am zwölften und letzten Tag unserer Japanreise ging es auf einen besonderen Ausflug: Wir fuhren auf die Insel Miyajima, offiziell „Itsukushima“, eine der wohl bekanntesten und schönsten Inseln Japans.
Die Anreise war – wie so oft in Japan – unkompliziert und komfortabel: Mit dem Zug vom Bahnhof Hiroshima nach Miyajimaguchi und von dort mit der Fähre weiter auf die Insel.
Insgesamt dauerte die Anreise nur etwa 45 Minuten – ein perfekter Tagesausflug.
Dabei gibt es ein wichtiges Detail, das wir hier als TopTipp teilen möchten. Es gibt zwei Fährverbindungen zur Insel
– die eine wird von JR betrieben und ist im JR Pass enthalten
– die andere ist eine nicht-JR-Fähre, die man z. B. mit der Suica Card nutzen kann
Da wir uns bewusst gegen den JR Pass entschieden hatten, nahmen wir die Suica-Fähre – und das war ein echter Glücksgriff. Während sich bei der JR-Fähre riesige Menschenmengen stauten und lange Warteschlangen die Norm waren, ging es bei der Suica-Fähre super schnell und stressfrei: Einfach Karte scannen, an Bord gehen, fertig. Keine Wartezeit, keine Menschenmassen. Gerade wenn man mit Kindern oder wenig Zeit unterwegs ist, eine klare Empfehlung.
Das große Torii – bei Ebbe statt Flut
Die kurze Überfahrt war ruhig und angenehm – und schon bald sahen wir das berühmte Torii des Itsukushima-Schreins am Horizont auftauchen. Dieses leuchtend orangefarbene Tor ist eines der bekanntesten Fotomotive Japans und scheint bei Flut geradezu mystisch über dem Wasser zu schweben.
Wir hatten an diesem Tag Ebbe, daher stand das Tor direkt auf dem sandigen Meeresboden, was einen ganz anderen – aber ebenfalls faszinierenden – Eindruck hinterließ. So konnten wir ganz nah herangehen, um die Konstruktion aus der Nähe zu betrachten, die ohne sichtbare Verankerung im Boden jahrhundertelang den Gezeiten trotzt.
Direkt hinter dem Tor befindet sich die beeindruckende Anlage des Itsukushima-Schreins, der sich teilweise über das Wasser hinaus erstreckt. Der Schrein gehört zum UNESCO-Welterbe und ist berühmt für seine einzigartige Bauweise:
Die Gebäude stehen auf hölzernen Stelzen, sodass sie bei Flut von Wasser umgeben sind – was dem Schrein eine beinahe schwebende Wirkung verleiht. Die roten Korridore, hölzernen Plattformen und die kunstvollen Dächer verleihen dem Schrein eine sehr elegante, fast poetische Atmosphäre. Trotz der vielen Besucher war der Besuch beeindruckend und ruhig, da sich die Menschen auf der Anlage gut verteilten.
Wer etwas mehr Zeit hat, sollte auch die Details nicht übersehen – etwa die kunstvollen Laternen entlang der Gänge, das Spiegelbild des Tores im Wasser bei Flut, oder die feine Verzierung der Dächer und Holzträger. Man spürt hier förmlich die spirituelle Bedeutung, die dieser Ort seit Jahrhunderten für Pilger und Besucher hat.
Daisho-in Tempel – Unser Tempelfavorit!
Wenn es einen Tempel gab, der uns nachhaltig beeindruckt hat, dann war es der Daishō-in Tempel auf Miyajima. Eingebettet in die bewaldeten Hänge des Mount Misen liegt diese Anlage etwas versteckt – und genau das macht sie zu einem magischen Ort. Anders als viele der bekannten Tempel Japans, die oft überlaufen oder „fotomotivgerecht“ inszeniert wirken, entfaltet der Daishō-in seine Wirkung ganz still – mit Würde, Tiefe und Spiritualität.
Schon der Eingang wirkt besonders: Eine steile Steintreppe, flankiert von Hunderten kleiner, in Bronze gegossener Jizō-Statuen, von denen jede eine andere Mütze oder ein anderes Gewand trägt. Viele drehen kleine Gebetsrollen aus Metall, die man beim Vorbeigehen berühren kann – ein beruhigendes, fast meditatives Geräusch. Die Atmosphäre ist ruhig, fast ehrfürchtig. Selbst unsere Kinder sind hier ohne Worte geblieben.
Ein echtes Highlight war die Gebetshöhle Henjōkutsu, die in den Felsen eingelassen wurde. Sie ist schwach beleuchtet, mit unzähligen leuchtenden Buddha-Statuen und hunderten kleiner Laternen an der Decke. Man tritt ein und wird sofort von einer fast greifbaren Stille umhüllt – eine echte spirituelle Erfahrung. Es duftet nach Räucherwerk, und das leise Murmeln betender Besucher verstärkt das Gefühl, dass dieser Ort mehr ist als eine Sehenswürdigkeit: Er ist ein spiritueller Rückzugsort.
Neben der Höhle finden sich auf dem Gelände mehrere Hallen, kleine Schreine, ein goldener Pagodenpavillon und ein Aussichtspunkt mit Blick über die Insel. Alles eingebettet in eine üppig grüne Gartenanlage, durchzogen von Moos, kleinen Brücken und dem ständigen Klang von Wasser. Besonders schön: die vielen kleinen Figuren, Statuen und liebevoll platzierten Details, die man erst beim zweiten Blick wahrnimmt.
Wenn wir ihn mit dem Tōfuku-ji Zen-Tempel in Kyoto vergleichen – der ebenfalls zu unseren Favoriten gehört – dann punktet der Daishō-in durch seine Vielfalt, Lage und Ruhe. Während Tōfuku-ji durch seine minimalistischen Zen-Gärten und Architektur besticht, ist Daishō-in eher ein spirituelles Gesamterlebnis: verspielt, versteckt, friedlich, vielschichtig.
Unser Fazit: Wer nur einen einzigen Tempel in ganz Japan besuchen will – macht es dieser hier! Er hat alles, was einen Tempelbesuch unvergesslich macht.
Rundweg & Brückenromantik & Rückfahrt nach Hiroshima
Nach dem Tempelbesuch schlenderten wir weiter über einen kleinen Rundweg durch den Wald bis zur Momiji-Brücke.
Die Brücke ist zwar eher unscheinbar, aber schön gelegen – ein entspannter Abschluss für unseren Ausflug. Nach einer kurzen Stärkung in einem der vielen Restaurants am Hafen, ging es dann auch schon wieder mit Fähre und Bahn zurück nach Hiroshima.
Wir blickten zurück auf einen Tag voller Kontraste – zwischen spiritueller Ruhe, landschaftlicher Schönheit und traditioneller Architektur.
Ein perfekter Abschluss unserer Reise.
Japan, du warst wunderbar.
Tag 13 – Zurück nach Tokio – Abschied von einem besonderen Land (25. März)
Nach fast zwei Wochen voller Eindrücke, Erlebnisse und unvergesslicher Momente hieß es heute: Abschied nehmen. Doch bevor wir Japan endgültig Lebewohl sagten, stand noch eine letzte entspannte Fahrt mit dem Shinkansen an – von Hiroshima zurück nach Tokio.
Mit dem Shinkansen zurück nach Tokio
Einmal mehr waren wir begeistert vom japanischen Hochgeschwindigkeitszug: Bequem, pünktlich und schnell – einfach die beste Art, das Land zu bereisen. Die Strecke von Hiroshima nach Tokio dauert mit dem schnellsten Shinkansen gerade einmal vier Stunden. Würde man dieselbe Strecke mit dem Auto fahren, wäre man 9–10 Stunden unterwegs – und das unter viel größerem Stress.
Im Zug kann man dagegen essen, schlafen oder einfach die vorbeiziehende Landschaft genießen. Es ist wirklich die perfekte Art, lange Strecken in Japan zu überbrücken, wenn man das Land auf eigene Faust erkunden möchte. Komfort und Effizienz in Perfektion.
Letzte Nacht am Flughafen
Da unser Rückflug am nächsten Morgen bereits um 09:00 Uhr starten sollte, hatten wir uns bewusst für ein Hotel direkt am Flughafen Haneda entschieden – das Royal Park Hotel Tokyo Haneda, das direkt mit dem Terminal 3 verbunden ist. Eine kluge Entscheidung, wie sich herausstellte.
Vom Tokio Hauptbahnhof ging es mit der Keikyu Linie (KK-Linie) direkt zum Flughafen-Terminal 3. Wieder einmal waren wir von der japanischen Bahninfrastruktur begeistert: Farbcodierte Linien, klare Markierungen auf dem Boden, perfekte Beschilderung – hier kann man sich wirklich kaum verirren. Ein Vorbild in Sachen öffentlicher Verkehr!
Im Hotel verstauten wir unsere Koffer und spazierten noch einmal durch das Terminal, um unser letztes Abendessen in Japan zu genießen. Zugegeben, die Preise am Flughafen waren merklich höher als in den Städten – aber das war uns der gemütliche Abschlussabend wert.
Das Hotel selbst war zweckmäßig und komfortabel. Der große Vorteil: Am Abflugtag musste man nur aufstehen und war direkt im Terminal – kein Shuttle, kein Stress, keine Transfers. Wer früh fliegt, dem können wir das Hotel absolut empfehlen.
Rückblick auf die Hotels
Ein kleiner Rückblick auf unsere Unterkünfte darf zum Abschluss nicht fehlen:
- Sheraton Grand Hiroshima Hotel: Klare Empfehlung! Großzügige Zimmer, Top-Service, Preis-Leistung hervorragend – vor allem im Vergleich zu Tokio und Kyoto.
- Hotel in Tokio (Asakusa View Annex Rokku): Hat uns ebenfalls sehr gut gefallen – vor allem die stylische Rooftop Bar mit Blick auf den SkyTree war ein echtes Highlight.
- Hotel in Kyoto: Hier waren wir nicht ganz so zufrieden. Rückblickend hätten wir lieber ein Hotel in Bahnhofsnähe gewählt, um lange Wege zu vermeiden – vor allem bei täglichen Ausflügen.
Abschied von einem Land, das uns verzaubert hat
Mit diesem letzten Reisetag endet unsere unvergessliche Japanreise – eine Reise voller Kultur, Kontraste, kulinarischer Entdeckungen und faszinierender Begegnungen. Wir haben ein Land erlebt, das sich tief in unser Herz eingebrannt hat.
Ob Kyoto, Tokio, Hiroshima oder Miyajima – Japan war für uns mehr als nur ein Urlaubsziel. Es war ein Erlebnis, das uns geprägt hat. Die Mischung aus jahrtausendealter Tradition und futuristischer Moderne, aus herzlicher Gastfreundschaft und ruhiger Disziplin hat uns beeindruckt – und tief berührt.
Fazit: Wir kommen wieder. Ganz sicher.
たくさんのありがとう, Japan.
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